Digitaler Steuerberater. Steuerberater sollen künftig zu Online-Steuerberatern werden.
Dies geht mit der Tatsache einher, dass der technologische Fortschritt sowie die gesetzlichen Vorgaben an die eigenen Mandanten deutlich höhere digitale Kompetenzen fordern. Ein weiterer Punkt ist, dass ein digitaler Steuerberater und die Digitalisierungsberatung an sich ein lukratives Geschäftsmodell sein können.
Auf einer
Veranstaltung für Steuerexperten im Jahr 2018 wurde gesagt, dass ab 2020 diverse Algorithmen mithilfe künstlicher Intelligenz nahezu eigenständig die Finanzbuchhaltung übernehmen könnten. Im Rückblick hat sich jedoch nicht viel im Vergleich zu den Vorjahren geändert.
Noch ist die Finanzbuchhaltung nicht zu 100 Prozent digitalisiert. Bedeutet das für Sie, dass Ihr digitaler Steuerberater auch in den kommenden Jahren keine Digitalisierung in der Lohn- und Finanzbuchhaltung, im Jahresabschluss und in der Steuerberatung vornehmen wird?
Die digitale Transformation ist noch lange nicht abgeschlossen.
Wie Sie wissen, arbeitet ein Computer mit Kombinationen zwischen „0“ und „1“. Die Forschung stellt sich die Frage, wie es wäre, wenn ein intelligenter Computer auch mit Quanten-Bits (Qubits) arbeiten könnte. Während klassische Rechner riesige Datenmengen verarbeiten müssen um zahllose Kombinationen zu bewerten, können Quantencomputer mit nur wenigen Qubits schwer zugängliche Eigenschaften berechnen und auswerten.
Wie schon die Headline sagt, werden die Bereiche Logistik und Finanzwesen aus Quantenalgorithmen ihren Nutzen ziehen,da sie es möglich machen, aufwändige Optimierungsprobleme simpel zu lösen. Ersetzt dies auch den Steuerberater?
Oder wird Ihr Steuerberater gar als eine Art digitaler Steuerberater für Sie aktiv werden?
Es ist bereits jetzt abzusehen, dass auf Quantentechnologien basierende Prozesse des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz zu regen Innovationen bei der Lösung von Problemen bei Optimierung, Gleichungssystemen und Kryptografie führen werden.
Ein digitaler Steuerberater ist ein Trend, der unaufhaltsam ist, da es die Prozesse vereinfacht. Im Jahr 2018 betrug der Umsatzanteil der vereinbaren Tätigkeiten in Sozietäten und Steuerberatungskanzleien erstmals umgerechnet über 10 Prozent des Gesamtumsatzes. In Einzelkanzleien betrug der Anteil im Jahr 2018 immerhin 6,6 Prozent.
Dies verzeichnet das Inkrementieren eines dreifachen Wertes im Vergleich zum Jahr 2012. Digitale Steuerberater gehen dazu über, die vereinbaren Tätigkeiten überwiegend zu digitalisieren, da die Beratungen aus den Bereichen Finanzierungsberatung, Vermögensberatung und Betriebswirtschaft zukünftig vorwiegend datengetrieben sein werden.
Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz werden Level erreichen, bei denen anfallende Aufgaben von einem Quantencomputer übernommen werden können. Für Sie bedeutet dies, dass Sie sich als digitaler Steuerberater auf die wertvollen Daten Ihrer Mandanten stützen können.
Kunden wünschen sich immer häufiger, dass die Daten aus diversen Fremdsystemen wie elektronischen Registrierkassen, Buchhaltungsplattformen und vielen anderen Onlinespeichern vom Steuerberater übernommen und ausgewertet werden. Für diesen Modus operandi erfordert es passende IT-Prozesse zwischen Mandanten und digitalem Steuerberater.
Die Bundessteuerberaterkammer hat diesbezüglich angekündigt, dass sie den FAIT – Fachassistenten „Digitalisierung und IT-Prozesse“ – zur Fortbildung der Mitarbeiter einführen wird. Die ersten Prüfungen finden bereits im März 2022 statt.